Mariko Tamaki & Rosemary Valero-O’Connell: Laura Dean keeps breaking up with me

Es gibt ein Paar Namen, die mich sofort aufhorchen lassen, wenn es um Comics geht: Tillie Walden, Stjepan Šejić, Noelle Stevenson und auch Mariko Tamaki. Letztere Begeistert mich regelmäßig mit einer Themen-Kombi, die ich sehr liebe: lesbische Coming-of-Age Geschichten, die weder Homophobie noch Coming-outs als Schwerpunkt haben. In genau diese Kategorie gehört auch „Laura Dean keeps breaking up with me“.

For almost the past year I’ve been in love with a girl named Laura Dean. Which is the hardest thing I’ve ever been. […] Because… Laura Dean… Keeps breaking up with me.

Mariko Tamaki & Rosemary Valero-O’Connell: Laura Dean keeps breaking up with me.
First Second.

Einen Link zur Verlagsseite findet ihr Hier. Die deutsche Version ist Hier.

Worum geht es?

Frederica „Freddy“ Riley weiß nicht weiter. Ihre Freundin, die coole, schöne und unabhängige Laura Dean macht an Valentinstag mit ihr Schluss. Zum dritten Mal. Aber nicht lang später steht sie wieder vor Freddys Tür. Und Freddy kann einfach nicht Nein zu ihr sagen.

Wie soll sie mit einer Freundin umgehen, die ihr immer wieder das Herz bricht? Mit einer Beziehung, unter der ihre Freundschaften leiden? Ist es wert, das aufrecht zu erhalten?

Freddy muss Entscheidungen treffen, und es wird nicht möglich sein, dass niemand darunter leidet.

Meine Meinung:

Das Thema von „Laura Dean“ ist toxische Beziehungen und wie wichtig es ist, sich aus bestimmten Beziehungen lösen zu können. Das Thema ist nicht leicht und ich persönlich neige dazu von den Protagonist*innen in Büchern über dieses Thema schnell genervt zu sein, weil es leider sehr leicht ist, hierbei Fehler in der Präsentation zu machen. Ich weiß, dass im echten Leben die Aussage „Dann mach halt Schluss“ nicht so einfach ist, aber in vielen Geschichten komme ich nicht darum so zu denken. Bei „Laura Dean“ hatte ich diese Problem nicht. Freddys Gefühle, Freddys Leiden, aber auch ihre „Blindheit“ ihrer Umwelt gegenüber sind sehr einfühlsam und nachvollziehbar, genauso wie die Tatsache, dass die erst schlechte Entscheidungen trifft, bevor sie merkt, in welcher Situation sie sich befindet.

Die Charaktere sind nicht nur divers, sondern auch „rund“, wenn auch natürlich nicht in gleichem Maße ausgearbeitet: Freddy ist natürlich der Mittelpunkt der Handlung und auch die Figur mit der meisten Tiefe. Aber auch ihre beste Freundin Doodle ist sehr interessant und gut ausgearbeitet, auch wenn ihre Handlung über lange Zeit nur im Hintergrund vermittelt, vor allem über Doodles Mimik. Doch genau das hängt mit dem Fokus der ganzen Handlung und Darstellung zusammen. Denn wie sollen wir bei Lesen aus Freddys Perspektive etwas wahrnehmen, dass ihr verborgen bleibt?

Die Zeichnungen von Rosemary Valero-O’Connell sind traumhaft schön. Der ganze Comic ist sehr hell gehalten. Er arbeitet mit vielen freien Flächen, aber auch mit vielen Splashpanels. Neben schwarz-weiß und grau Tönen, wird als einizige Farbe Rosa verwendet, was dem ganzen einen warmen und lockeren Look verleiht. Das Charakter Design ist individuell, die Gesichter expressiv und die Hintergründe mit vielen liebevollen Designs versehen.

Die deutsche Version ist unter dem Namen „Laura Dean und wie sie immer wieder mit mir Schluss macht“ als Taschenbuch mit 304 Seiten bei Carlsen erschienen und kostet 22 €. Ich hab die englische Version für kanpp 17 € gekauft, dshabl kann ich auch (noch) nichts über die deutsche Übersetzung sagen.

Fazit:

Ich habe „Laura Dean keeps breaking up with me“ sehr geliebt und am Ende ziemlich mit den Tränen gekämpft. Der Comic ist traumhaft und auf jeden Fall eine große Empfehlung.

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